Gerhard Richter und NYC-Zeugs

Hallöle von der anderen Seite! Bin ja noch immer schwer neidisch, dass ich die Ausstellung nicht sehen kann. Richter fand ich ja schon immer zum Schmetterlingfangen ums pötischer auszudrücken.

Ich gebs ja zu, dass Fotorealismus faszinierend ist. Im ersten Augenblick denkt mensch "Hola, was ist denn hier los? Gibts ja gar nicht!", aber diese initiale Aufregung ist auch ganz schnell wieder verschwunden.

Muss ich schon wieder den Don Quijote der abstrakten Kunst spielen? Richters diesbezügliche Bilder sind unglaublich vielschichtig, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Darf ich bitte das scheußliche Wort Zwiebelkunst dafür einführen? Viele Schichten, lästig, wird erst nach einiger Zeit genießbar. Ich werde kein abtraktes Bild reinstellen, weil die in 2D nie ihre Wirkung entfalten können. Schöne Woche!

Übrigens: Viellicht schaff ichs noch in die Dumas Retrospektive im MoMA? Danach brauch ich wahrscheinlich Drive-In Psychotherapie, aber das ist ja eh kein Problem in NY.

Des weiteren: Alexander Calder (Zirkus und Mobiletyp Zwischenkriegszeit) im Whitney:

Und die schönsten Klassiker in der allerschönsten Stadtvilla (neben dem Isabella Stewart Gardener), hier Vermeer in der Frick Collection:



Ohja, wie ich mich schon aufs Wochenende freu! Und wiedermal viel zu wenig Zeit um alles zu sehen.

Ausstellungen........

Gerhard Richter in der Albertina

Als ich vor kurzem das erste Plakat zur Richter-Ausstellung gesehen hab, hüpfte und quietschte ich vor Freude wie eine Wahnsinnige mitten in der Nacht mitten auf der Straße herum... als ich wenige Tage später in der Zeitung gelesen hab, dass die Albertina 153 (!!!!!) Richter-Werke ausstellen würde, steigerte sich meine Vorfreude ins Unermessliche!
Nun, da ich die Ausstellung gesehen hab muss ich sagen, dass ich schon ein klein wenig enttäuscht bin... der Großteil der 153 angekündigten Werke waren Blockzettel mit Aquarell- oder Bleistift-Kritzeleien, nichts gegenständliches, wirklich nur Gekritzel... von den ca. 70 Gemälden waren leider auch sehr viele abstrakte, zum Teil übermäßig bunte Bilder aus den 80er Jahren...


Ich, die ich besonders die ruhigen seascapes schätze,


die "Foto-Bilder", von denen es so viele verschiedene gibt, dass man allein damit eine Ausstellung aufbauen könnte, in der einem 2 Wochen lang nicht langweilig werden würde (also mir zumindest...),


hunderte Portraits, fotorealistisch oder beinahe bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert,


oder seine Fähigkeit, mich von der Ästhetik einer Klopapierrolle zu überzeugen... (ok, vielleicht hab ich Klopapierrollen vorher schon sehr hübsch gefunden... aber das tut hier eigentlich eh nix zur Sache!)


Mir wird ganz schwindelig beim Gedanken daran, wie unfassbar viele Bilder dieser Mann schon gemalt hat und hoffentlich noch malen wird! Und dann fällt diese schon im Vorhinein so hoch gelobte Werkschau in der Albertina so mickrig aus! Zumindest in Relation zu meinen großen Erwartungen....

Trotzdem würd ich jedem empfehlen, hinzugehen! Vielleicht seh ichs mir auch noch mal an, in ein oder zwei Monaten... Denn auch wenn prozentuell gesehen der Anteil von Bildern, die ich nicht unbedingt sehen müsste, überwiegt - es hängen auch einige Gemälde dort, die einen Besuch mehr als rechtfertigen!

Also geht in die Albertina und klickt erst danach auf diesen Link, damit euch erst im Nachhinein klar wird, was ihr dort alles NICHT gesehen habt!




Und dann möchte ich noch kurz eine weitere Ausstellung ankündigen, auf die man sich sehr freuen darf:

Maria Lassnig im Mumok

Ich mag ihre Bilder und ihren seeeehr schrägen Sinn für Humor, außerdem ist die gute Frau Lassnig unglaubliche 90 Jahre alt und malt immer noch!


Ab 13.2. im Mumok! Ansehen! Und vorher mich anrufen, wer auch immer meine Nummer hat! Ihr wisst warum! Oder auch nicht...